Vereinsgeschichte des SV Gosenbach 1963 e.V.
Im Jahre 1963 kamen die Fußballer der Straßenmannschaft Am Stein zu dem Entschluß, die vereinslose Zeit in Gosenbach zu beenden und ihren Spielbetrieb in geordnete Bahnen zu lenken. Am 18. Juli 1963 wurde in der Gaststätte "Zur Alm" der Sportverein Gosenbach gegründet. Der erste gewählte Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender |
Alfred Wirths |
2. Vorsitzender | Kurt Wolf |
Hauptkassierer | Wilhelm Stark |
Jugendleiter | Paul Wagner |
Geschäftsführer | Bernd Dietrich |
Zeugwart | Burkhard Portmann |
Spielausschuß | Fritz Rothenpieler |
Spielausschuß | Wilhelm Bender |
Trainer | Bruno Czarnecki |
Es dauerte jedoch noch bis zum September des gleichen Jahres bis der Verein im Westdeutschen Fußballverband aufgenommen wurde. Waren die Schwierigkeiten der Vereinsgründung bewältigt, so bestand das nächste Problem in dem Sportplatz "Auf der Alm". Obwohl das Spielfeld nicht den geforderten Maßen entsprach, alles andere als gerade war und eher einer Wiese glich, mußte man für den Anfang mit diesen Gegebenheiten vorliebnehmen.
Zum Saisonauftakt schlug die 1. Mannschaft unseres Vereins, eingeteilt in die 3. Kreisklasse - Gruppe Süd die Reserve von Adler Burbach mit sage und schreibe 8 : 1. Dies war der gewünschte Auftakt und die Euphorie kannte keine Grenzen. Fast genauso erfolgreich wie die Saison begonnen wurde, wurde sie auch beendet. Denn man belegte den dritten Tabellenplatz. Bedingt durch die zahlreichen Anmeldungen konnte bereits im Oktober 1963 eine 2. Mannschaft gemeldet werden, die jedoch in der Saison 63/64 lediglich Freundschaftsspiele bestritt.
Am 11. Juli 1964 wurde die 1. Jahreshauptversammlung einberufen, bei der der Vorstand im großen und ganzen bestätigt wurde. Lediglich der Hauptkassierer Wilhelm Stark wurde durch Werner Mörsdorf abgelöst. Erfreulicherweise war auch ein nicht unerheblicher Mitgliederzuwachs zu verzeichnen, so daß neben den zwei Seniorenmannschaften auch vier Jugendmannschaften am Spielbetrieb teilnahmen.
Nach Beendigung der Saison 1964/65 belegte unsere 1. Mannschaft den 2. Tabellenplatz in der 3. Kreisliga - Gruppe West, was sie zum Aufstieg in die 2. Kreisklasse berechtigte.
Am 31. Oktober 1965 konnte die Einweihung der neuen Spielfelddecke des Sportplatzes "Auf der Alm" gefeiert werden. Damit hatte das über 2 Jahre bestehende Provisorium zur Freude aller Vereinsmitglieder und wohl auch der gegnerischen Mannschaften endgültig ausgedient.
Daß der Ausbau des Sportplatzes überhaupt möglich wurde, war hauptsächlich ein Verdienst des damaligen 1. Vorsitzenden Alfred Wirths. Denn obwohl der Gemeinderat den Ausbau des Sportplatzes abgelehnt hatte, ließ sich Wirths nicht entmutigen und wendete sich persönlich an den Landrat des Kreises Siegen, Hermann Schmidt. Nach zähen Verhandlungen sagte dieser unserem Verein einen Scheck über 30 000 DM zu.
Im Jahre 1967 wurde Hans Berg 1. Vorsitzender und löste damit Alfred Wirths ab. Als Trainer konnte Alois Kubitza verpflichtet werden, der 1955 als Spieler der Sportfreunde Siegen Deutscher Amateurmeister geworden war. "Ali" Kubitza konnte unsere Spieler derart begeistern, daß die 1. Mannschaft am Ende der Spielzeit den 2. Platz in der 2. Kreisklasse belegte.
Im Frühjahr 1972 trugen die jahrelangen Bemühungen des Vorstandes um eine neue Sportplatzanlage endlich Früchte, da mit dem Bau des Sportplatzes "Am Stein" begonnen wurde. Am 11. November 1972 war es aber dann endlich soweit. Der Sportplatz "Am Stein" wurde feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Über die Pfingstfeiertage 1973 wurde unter der Schirmherrschaft des damaligen Bürgermeisters der Stadt Eiserfeld, Maurer, das 10jährige Bestehen unseres Vereins in Form eines Sportwochenendes gefeiert. Aus diesem Fest entstand das in den folgenden Jahren regelmäßig durchgeführte Waldfest. Dieses erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit auch weit über die Grenzen unseres Dorfes hinaus. Erfreulicherweise konnte unsere 1. Mannschaft die Stadtmeisterschaft der Stadt Eiserfeld erringen, die am 28./29.6.1973 auf unserem Sportplatz ausgetragen wurde. Das Jahr 1973 brachte auch einige Veränderungen im Vorstand mit sich. So wurde Walter Bohmann durch die Jahreshauptversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Am 17.8.1974 konnte das Sportheim "Am Stein" eingeweiht werden. Damit hatten die ständigen Pendelfahrten zwecks Umziehen ein Ende gefunden.
Aus gesundheitlichen Gründen mußte Walter Bohmann im Jahre 1975 das Amt des 1. Vorsitzenden aufgeben. Glücklicherweise stellte sich jedoch Hans Berg noch einmal für diesen Posten zur Verfügung. Hans Berg mußte aus beruflichen Gründen bereits am 18. September 1975 sein Amt als 1. Vorsitzender wieder abgeben. Zunächst übernahm daraufhin Peter Krämer diesen Posten kommissarisch und wurde dann auf der Jahreshauptversammlung am 25.61976 von den Mitgliedern in seinem Amt bestätigt.
Im Jahre 1977 wurde unser Sportgelände durch eine Flutlichtanlage ergänzt, was variablere Trainingszeiten ermöglichte. 1978 begannen wir mit der Errichtung einer Zaunanlage in Eigenleistung. Zahlreiche Mitglieder leisteten insgesamt 1800 freiwillige Arbeitsstunden.
Im Juni 1982 wurde Eberhard Utsch zum 1. Vorsitzenden gewählt und löste Helmut Utsch ab. Helmut Utsch stellte sich aber weiterhin als 2. Vorsitzender zur Verfügung.
Um sportlich noch einmal einen Aufschwung einzuleiten, wurde für die Saison 1983/84 mit Bernd Rama erstmals ein Trainer mit Fußballlehrerlizenz verpflichtet. Wir mußten jedoch sehr schnell feststellen, daß die vielen Abgänge im Seniorenbereich nicht zu kompensieren waren. Am Ende der Saison war unsere 1. Mannschaft mit 33 : 103 Toren und 9 : 51 Punkten sang- und klanglos abgestiegen. Auch eine vorzeitige Trennung von Bernd Rama konnte dies nicht verhindern.
Am 31.5.1987 machte die 1. Mannschaft unter dem Trainer Klaus Strunk ihr Meisterstück. Der Jubel kannte keine Grenzen und sogar der Spielmannszug des TV Gosenbach war mit einem Ständchen vor dem Sportheim dabei.
Vom 10. bis 12. September 1988 wurde im Festzelt an der Turnhalle das 25jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Dies geschah unter Beteiligung sämtlicher Gosenbacher Vereine und fand bei der Bevölkerung reges Interesse, so daß das Festzelt an allen drei Tagen nahezu ausverkauft war. Daß zu diesem Zeitpunkt wieder 3 Seniorenmannschaften am Spielbetrieb teilnahmen, war zwar sehr erfreulich, um so unerfreulicher war jedoch die Entwicklung im Jugendbereich, wo es trotz der Bildung einer Jugendspielgemeinschaft mit den Vereinen SV Hubenfeld und SV Fischbacherberg nur zu einer C-Jugend reichte.
Die Fußballer der 1. Mannschaft hatten sich für die Saison 1994/95 viel vorgenommen, denn in dieser Saison sollte endlich der große Wurf endgültig gelingen. Zielstrebig ging man von Anfang an zu Werke, daß Trainingslager in Preußisch-Oldendorf wurde gebucht, wobei diesmal sogar die gesamten Kosten von den Spielern selbst getragen wurden. Meister wurde allerdings der SC Hüttental. Der erreichte zweite Tabellenplatz berechtigte jedoch wieder zu einem Entscheidungsspiel gegen den zweiten der Gruppe Nord, der diesmal SV Schameder hieß. Am Freitag, dem 2. Juni 1995, war es dann soweit. Nach einem spannenden Spiel vor 750 Zuschauern in Netphen besiegte unser Team den SV Schameder mit 2:1 und stieg erstmals in der Vereinsgeschichte in die Bezirksliga Siegerland auf. Der Jubel kannte keine Grenzen und war bis Gosenbach zu hören.
Am 18.5.1990 wurde auf Gründungsversammlung im "Gasthof Lange" die Tennisabteilung unseres Vereins ins Leben gerufen. Im Juli 1992 ging auch für unsere Tennisabteilung ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, denn hinter dem Sportheim wurden endlich die beiden Tennisplätze fertiggestellt und ihrer Bestimmung übergeben. Unserem doch recht kleinen Verein war es damit gelungen, ein 150 000 DM Objekt zu realisieren. In der Folgezeit ging man, größtenteils in Eigenleistung daran, die Außenanlage der Plätze fertigzustellen. Dies ist dank des Engagements einiger Mitglieder auch hervorragend gelungen und die Plätze fügen sich heute nahtlos in die schöne waldreiche Umgebung ein.
Die Aufwärtsentwicklung der Tennisabteilung war stetig und schon war bald war die von der Satzung reglementierte Mitgliederzahl von 80 Erwachsenen erreicht, so daß bereits eine Warteliste eingerichtet werden mußte.
Die Tennisabteilung spielte 1993, auf der vereinseigenen Anlage, erstmals die Meisterschaften im Herren- und Damen-Doppel aus. Bei den Damen siegten Jutta Frotscher und Christel Keßler. Bei den Herren verließen Rüdiger Bruch und Reinhold Grümbel als Sieger den Platz.
Die Tennismeisterschaften im Doppel standen im August 1994 ganz im Zeichen der tennisbegeisterten Familie Keßler. Während bei den Damen wiederrum Christel Keßler, allerdings diesmal mit Ulrike Neugebauer als Partnerin, ihren Vorjahreserfolg wiederholte, gewann Richard Keßler zusammen mit Randolf Schürbusch erstmals die Vereinsmeisterschaften.
Im August 1995 trug die Tennisabteilung bereits ihre dritten Vereinsmeisterschaften aus. Diesmal blieb bei den Damen das Doppel Ulrike Neugebauer / Beate Hergarten und bei den Herren das Doppel Gerd Neugebauer / Reinhold Grümbel siegreich. Bei den erstmals ausgetragenen Meisterschaften im Mixed siegten Kirsten Stähler und Hartwig Ahnfeldt.
Eberhard Utsch 1. Vorsitzender
(Aus : 650 Jahre Gosenbach , 1347-1997.Seiten 439-449," SV Gosenbach 1963 e.V." )